Die alte Trabrennbahn

Die alte Trabrennbahn

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Letztens hat es uns zu der alten Trabrennbahn gezogen - auf sie aufmerksam geworden sind wir eher zufällig durch ein großes Werbeschild, was man schon aus weiter Ferne sehen kann. Nachdem wir dann endlich einen "Eingang" im Bauzaun gefunden haben, standen wir staunend auf einem 330.000 Quadratmeter Gelände. Ein Rennen ist hier lange keiner mehr Gefahren - die Rennbahn ist nur noch schwer zu erkennen und überall wuchern Sträucher und Unkraut. Im Inneren der Rennbahn verläuft eine kleinere, schmalere Bahn - dort sind Autos neben den Pferden hergefahren um das Rennen aus nächster Nähe filmen zu können.


Auf unserem Weg zur Wettannahmestelle kamen wir zunächst an einer Tribüne vorbei, da diese (im Gegensatz zu den anderen) nur überdacht war, vermuten wir, dass die Tickets für diese Plätze etwas günstiger waren. Die Stühle sind leider schon abgebaut worden - hier gibt's nur noch Stehplätze.

Etwas hinter dieser Tribüne fanden wir eine Art Werkstatt für die Sulkies. Ein Sulky ist ein einachsiges Pferdefuhrwerk, womit die Teilnehmer an dem Rennen teilnahmen. Außerdem fanden wir auch ein kleines Häuschen, unweit von der Rennbahn entfernt, wo Verletzte von Sanitätern behandelt worden sind.


Das Gebäude, wo sich auch die Wettannahmestelle befand, ist das größte auf dem Gelände. Es besteht aus drei Stockwerken. Ganz unten wurden die Gäste empfangen und hatten die Möglichkeit Wetten abzuschließen, die Stockwerke dadrüber bildeten weitere Tribünen, die allesamt komplett eingeglast waren. Sind sie heute theoretisch auch noch, aber es zieht dort inzwischen ganz schön - ein Großteil der Scheiben wurde eingeschmissen.

Besonders von diesen Tribünen hatte man einen sehr guten Blick über die 1200 Meter lange Rennbahn. Auf den Etagen gab es mehrere Bars und gedeckte Tische, in den Küchen wurden verschiedene Gerichte für die Gäste zubereitet. Bezahlt wurde meist mit Wertmarken, damit man nur am Empfang mit Bargeld hantieren musste.


Ganz hinten befand sich ein Turm, von dem aus vermutlich das Rennen kommentiert wurde. Außerdem finden wir verschiedene Büroräume, die noch voller Unterlagen, jedoch ziemlich durchwühlt sind.


Nachdem wir alle Gebäude erkundet haben, liefen wir quer über die Rennbahn zu einem kleinen Häuschen auf langen Holzpfosten. Auf dem Dach befindet sich eine dreifarbige Signallampe. Vermutlich saß auch hier jemand während des Rennen und hat die Lampe bedient. Ich stelle mir das ähnlich wie beispielsweise bei einer Kartbahn vor, dort schwenken die Angestellten Fahnen - vielleicht wurde bei dem Rennen die Lampe statt Fahnen benutzt.


Auf der gegenüberliegenden Seite der Bahn befanden sich die Parkplätze für die Teilnehmer und lauter Pferdeboxen - wie viele genau es waren, kann ich nicht sagen. Schätzungsweise waren es um die 70 Boxen. Von hier aus gelang man dann auch auf eine 3200 Meter lange Trainingsbahn, auf der man sich auf ein Rennen vorbereiten konnte.


Früher gehörte die Trabrennbahn zu den schnellsten und modernsten Rennbahnen Deutschlands und zog mit ihrer Rennen tausende von Leuten an. Jedoch musste sie 2006 wegen Insolvenz des Betreibers geschlossen werden. Seitdem wurde die Bahn nur noch für zwei Eventveranstaltungen geöffnet, doch seit 2010 ist das Gelände sich selbst überlassen worden. Wie lange das noch so bleiben wird, ist unklar, denn die Stadt arbeitet an Plänen für eine Neubenutzung der Fläche.