Das Haus des Kannibalen

Das Haus des Kannibalen

Das Haus von außen
Das Haus von außen
Das Wohnzimmer
Das Wohnzimmer
Das Wohnzimmer
Das Wohnzimmer
Das Wohnzimmer
Das Wohnzimmer
Der Wintergarten
Der Wintergarten
Der Wintergarten
Der Wintergarten
Flur des ersten Stocks
Flur des ersten Stocks
Flur des ersten Stocks
Flur des ersten Stocks
Die erste Etage
Die erste Etage
Die besagte Badewanne
Die besagte Badewanne
Die besagte Badewanne
Die besagte Badewanne
Vermutlich eines seiner Gästezimmer
Vermutlich eines seiner Gästezimmer
Treppe zur zweiten Etage
Treppe zur zweiten Etage
Alte Unterlagen
Alte Unterlagen
Meiwes Bücherschrank
Meiwes Bücherschrank
Die Überreste der Küche
Die Überreste der Küche
Der alte Benz
Der alte Benz


Durch Zufall habe ich vor ein paar Tagen bemerkt, dass ich die Geschichte des Kannibalen zwar schon zweimal auf Instagram erzählt habe, aber hier das Album mit den dazugehörigen Bildern noch fehlt. Deshlab möchte ich heute die haarsträubende Geschichte des Armin Meiwes erneut erzählen. Besucht habe ich sein Haus zweimal, einmal im Jahr 2018 und dann noch einmal 2019. In der nachfolgenden Geschichte gehe ich sehr genau auf das Leben des Armin Meiwes ein, der Text ist also nicht unbedingt für schwache Nerven geeignet!

Die Informationen, die ich hier niederschreibe, habe ich ausschließlich aus dem Internet entnommen (Interview von Meiwes und verschiedene Zeitungsberichte), ich übernehme keinerlei Haftung für die Richtigkeit der Inhalte.


Das Fachwerkhaus, in dem Meiwes bis zu seiner Verhaftung lebte umfasst 36 Zimmer, in einen Teil davon bekommt ihr durch die Bilder einen Einblick. Wie ihr seht, ist das Haus sehr in die Jahre gekommen. Nicht jedes Zimmer ließ sich gefahrlos betreten, da die Decken und Wände sehr marode sind. Im Haus selbst befinden sich Unmengen von privaten Unterlagen - von (Video-)Kasetten bis hin zu dem Seepferdchen von Meiwes und diversen Schwulenpornos. Aber kommen wir nun zu der Geschichte des Armin Meiwes:


Armin Meiwes - seine Nachbarn beschreiben ihn als sehr höflichen und bescheidenen Menschen, sein Benehmen tadellos. Kaum vorstellbar, dass sein größter Wunsch war einen Menschen zu haben, der durch seinen Körper ein Teil von ihm selbst wird.
Meiwes wurde 1961 geboren, sein Vater verließ früh die Familie, kurz darauf zogen seine beiden deutlich älteren Brüder von zu Hause aus. Von nun an lebte Meiwes allein mit seiner Mutter, die sehr dominant war. Er fühlte sich allein gelassen und entwickelte mit der Zeit eine Fantasiegestalt, die er Franky nannte, welche wie ein kleiner Bruder für ihn war.
Mit der Pubertät begann er sich auszumalen, wie es wäre, wenn sein fiktiver Bruder ein Teil von ihm werden würde und stellte sich Schlachtszenen vor, die ihn sexuell erregt haben. Außerdem las er das Buch Robinson Crusoe, wodurch seine kannibalistischen Präferenzen weiter verstärkt wurden.
Auch in seinem weiteren Leben waren diese Gedanken präsent, sie rückten allerdings in den Hintergrund, wenn Meiwes eine Partnerin oder einen Partner hatte.
Nachdem seine Mutter und seine Katze verstorben sind, versank er tiefer in seinen Gedanken und es bildete sich der Wunsch in ihm, sich den Körper eines Mannes ganz einzuverleiben. Im Internet lernte er über 400 Leute kennen, mit denen er sich über seine Fantasien austauschte. Mit manchen traf er sich auch persönlich, laut eigener Aussage gäbe es wohl mehrere Tausend Menschen, die den Wunsch verspüren gegessen zu werden.
Im Jahr 2001 stieß er schließlich auf die Anzeige von Bernd Brandes: „ich biete euch an, mich bei lebendigem Leibe verspeisen zu lassen.“


Nachdem Meiwes diese Anzeige gelesen hatte, nahm er direkt Kontakt zu Bernd Brandes auf. Der damals 43-Jährige Ingenieur galt in seinem Kollegenkreis als feiner Kerl. In der Stricherszene suchte er zunächst nach sexuellen Abenteuern, bei denen er inständig verlangte, Schmerzen hinzugefügt zu bekommen. Dort fiel er auch auf durch seine verstümmlungsbezogenen Reden und dem Wunsch, dass er vollständig verschwinden wolle und alle Erinnerungen an ihn ausgelöscht werden sollen, den er immer wieder äußerte.
Einen Monat, nachdem Brandes und Meiwes im Internet Kontakt aufgenommen hatten, trafen sie sich. Brandes ließ in seiner Heimat alles zurück, erzählte weder seinem Lebensgefährten noch Freunden oder Familie von seinem Vorhaben, und reist mit dem Zug zu Meiwes.
Dieser holte ihn schließlich am Bahnhof ab und sie fuhren gemeinsam zu dem 36-Zimmer großen Gut von Meiwes. Dort angekommen konnte Brandes es wohl kaum erwarten loszulegen, da sich dieser direkt im Wintergarten des Hauses entkleidete und Meiwes aufforderte ihn in den Brustmuskel und in die Handballen zu beißen. Meiwes jedoch stoppte ihn sofort und wollte erst einmal nur Kaffee trinken und Brandes eine Woche lang kennenlernen.
Meiwes und Brandes tauschten sich gemeinsam über ihre Wünsche und Fantasien aus. Brandes wollte unbedingt vollständig verspeist werden und bat darum, seine übrig bleibenden Knochen ganz fein zu zermahlen, damit von ihm nichts mehr übrig ist. Meiwes zeigte ihm das Schlachtzimmer, welches er aufwendig eingerichtet und gedämmt hatte.
Um weniger Schmerzen zu verspüren nahm Brandes Schlaftabletten, Hustensaft und trank einen halbe Flasche Schnaps. Meiwes hält alles auf Video fest. Zunächst wollte Brandes bei lebendigem Leibe entmannt werden, um dann gemeinsam mit Meiwes seinen Penis zu verspeisen. Dies klappte jedoch nicht, da der Penis viel zu zäh war. Meiwes versuchte ihn noch in der Pfanne mit Gewürzen anzubraten, doch er verkohlte und wurde ungenießbar. Brandes ist enttäuscht darüber, tröstet sich aber mit dem Gedanken, dass man ja später seine Hoden gemeinsam essen könne, während er tapfer die nahende Ohnmacht bekämpft.



Dann lässt Brandes sich im Badezimmer ein Bad ein, Meiwes liest in der Zeit einen Star-Trek-Roman. Irgendwann in der Nacht ist Brandes schließlich bewusstlos und Meiwes hievt ihn auf die Schlachtbank. Brandes lebt noch, er ist bewusstlos. Meiwes nimmt sich ein Schlachtmesser, küsst seinen Geliebten ein letztes Mal und sticht zu. Dann hängt er Brandes kopfüber an einen Fleischerhaken und beginnt diesen amateurhaft auszuweiden.
Da Brandes dabei zusehen soll, trennte Meiwes zuvor seinen Kopf ab und stellt diesen neben sich auf den Tisch. Während er das Fleisch vom Körper trennt redet er immer wieder mit ihm, sagt, dass er den nächsten einfach nur Schlachten wolle, ohne Vorspiel und ohne Verstümmlung.
Etwa 30 kg Fleisch portioniert Meiwes, welches er feinsäuberlich in blaue Gefriertüten packt, um es dann in der Kühltruhe, unter seiner Tiefkühlpizza, einzufrieren.
Die übrigbleibenden Innereien, Knochen und die Haut vergräbt Meiwes nachts im Garten. Einen Armknochen trocknet er im Backofen und raspelt ihn daraufhin klein, dass wollte er mal ausprobieren. Das Knochenmehl bewahrt er in einem Brotkasten. Den rohen Fuß seines Opfers reibt er mit Ketchup und Gewürzen ein, stellt eine heiße Schale Wasser dahinter. Dann beobachtet er den dampfenden Fuß, essen will Meiwes ihn nicht, nur beobachten. Zum ersten Mal ist er seit der Schlachtung sexuell erregt, beim Anschauen des Videomaterials masturbiert er.
Zwei Tage nach Brandes tot bereitet er das erste Mahl aus Menschenfleisch zu. Er deckt den Tisch liebevoll, Kerzen brennen und das teuerste Geschirr ist gedeckt. Sein „Steak“ würzt Meiwes mit Salz, Pfeffer, Knoblauch und Muskat, um es anschließend in Olivenöl anzubraten. Dazu gibt es Kartoffeln, Rosenkohl und Pfeffersoße.


Das Fleisch von Brandes habe wie Schweinefleisch geschmeckt, nur herber, erzählt er nach seiner Verhaftungen. Armin Meiwes, der höfliche unscheinbare Mann von nebenan, der knapp 20 kg Menschenfleisch verzehrt hat. Etwa anderthalb Jahre nach der Tat wird er verhaftet, nachdem ein Student auf eine Kontaktanzeige von Meiwes stößt, in der dieser ein weiteres Opfer gesucht hat.
Bei der Hausdurchsuchung wurden neben 12.000 E-Mails und 1.600 Bilddateien, auch Festplatten und CD‘s, sowie Fleisch beschlagnahmt.
Anfang 2004 wird Meiwes wegen Totschlags zu 8 1/2 Jahren Haft verurteilt. Der psychiatrische Gutachter beschreibt ihn als psychisch gesund, aber extrem abartig.
Anderthalb Jahre später wird das Urteil vom Bundesgerichtshof aufgehoben und es kommt zu einer Neuverhandlung, in der auf Mord plädiert wird. Im Frühling 2006 erhält Meiwes eine lebenslängliche Freiheitsstrafe wegen Mord und Störung der Totenruhe (wegen des Verzehrs des Fleisches), er legt zwar eine Verfassungsbeschwerde ein, diese endet jedoch erfolglos.
Seit 2012 befindet sich Meiers in der Justizvollzugsanstalt Kassel II, einer sozialtherapeutischen Anstalt für Triebtäter und Mörder. Dort wurde Meiwes angeblich Vegetarier und behauptete wohl, dass er den Kick, den er sich gewünscht hat, nun hatte und nie wieder sowas tun möchte. Seit dem Verzehr des Fleisches von Brandes sei die innere Leere in Meiwes verschwunden. Er glaubt, dass er einige Fähigkeiten Brandes übernommen hat - Englisch, zum Beispiel, würde er nun viel besser verstehen.
Im Mai 2017 stellte Meiwes einen Antrag auf vorzeitige Entlassung, dieser wird noch überprüft.  Ein Gutachter sagt jedoch, dass die Prognose für Meiwes negativ sei, da er keine Reue oder Unrechtsbewusstsein verspürt, weshalb er als gefährlich gilt.


Das Gut, in dem Meiwes bis zu seiner Verhaftung gelebt hat, steht seitdem leer. Zwei alte Autos stehen auf dem Grundstück und eine Ziege grast friedlich auf dem Rasen (zumindest 2018, 2019 habe ich sie leider nicht wieder getroffen). Der Großteil der Räume ist durch mehrere Brände total zerstört, beziehungsweise einsturzgefährdet.


Die Geschichte und der Besuch im Haus des Kannibalen haben mich lange aufgewühlt und beschäftigt. Es war ein komisches Gefühl in den Zimmern umherzuwandern, in denen Armin gelebt, geliebt und gespeist hat. Ehrlich gesagt weiß ich noch immer nicht, was ich von dem Ganzen halten soll. Einerseits ist es absolut falsch einen Menschen zu töten und zu verspeisen, aber andererseits hat Brandes ausdrücklich darum gebeten bzw. danach verlangt. Was haltet ihr von dem Ganzen?