Die Brauerei

Die Brauerei


Am Straßenrand sieht man erstmal nur eine kleine Ruine, ich war skeptisch „Lohnt sich das überhaupt da reinzugehen? Sieht mir nicht danach aus, als sei der Ort es mir wert einen Holzbalken auf den Kopf zu kriegen“. Letztendlich hat meine Begleitung mich überredet einen Blick in die alte Brauerei, die von außen sehr zerstört und unscheinbar aussieht, zu werfen – und es hat sich wirklich gelohnt!


Der Brauereibetrieb wurde 1865 gegründet und hatte anfangs eine Jahresproduktion von etwa 4.000 Hektolitern Bier, bis 1989 wurde die Produktion auf 63.000 Hektoliter ausgeweitet. Sechs Jahre später musste der Betrieb jedoch schließen, da er durch die politische Wende nicht mehr rentabel war.

Obwohl die Brauerei schon so lange geschlossen ist und Teile davon ziemlich ruinös sind, gab es viel zu entdecken und zu bestaunen.

 

Anhand der folgenden Bilder versuche ich euch grob den Bierbrauprozess zu erklären.

Zunächst braucht man gekeimtes Malz, dies wird der Brauerei geliefert und wurde in einem Silo außerhalb der Räumlichkeiten gelagert. Über ein Rohrsystem wurde das Malz in eine Schrotmühle geleitet und zerkleinert. Das zerkleinerte Malz wurde dann mit Wasser vermischt und musste um die 1,5 Stunden einmaischen. Dabei spielt die Wassertemperatur eine sehr wichtige Rolle für den späteren Biergeschmack.

Danach wurde das Gemisch „abgeläutert“ – die festen Malzbestandteile wurden von der Flüssigkeit getrennt. Die Malzreste werden meist als Viehfutter weiterverarbeitet. Die übrige Flüssigkeit wird „Würze“ genannt.


Auf dem rechten Bild sieht ihr die sogenannte "Pfanne". Davon gab es mehrere in der Brauerei, von außen sehen sie fast identisch aus, allerdings unterscheiden sie sich innen. In diesen Behältern wurde beispielsweise das Malz mit dem Wasser vermischt, in einer ähnlichen Pfanne wurde das Gemisch dann gefiltert. Über die Rohrsysteme wurde das Gemisch von Pfanne zu Pfanne gepumpt.

Auf den Bilder oben seht ihr eine Art Etage, dort oben standen ebenfalls zwei dieser großen Pfannen. Rechts neben der Treppe seht ihr die Steuereinheit um die Bierprozesse zu steuern und um das Biergemisch von Pfanne zu Pfanne zu pumpen.


Im nächsten Schritt wurde der Hopfen aufgekocht, damit sich die Inhaltsstoffe lösen. Der Hopfen verleiht dem Bier später seine bittere Note. Der Hopfen wird dann mit der Würze vermischt. In diesem Brauprozess kann der Bierbrauer den Alkoholgehalt genau bestimmen, in dem er die Temperatur hoch oder runter regelt. Nachdem Aufkochen des Hopfens werden in einer Art Whirlpool die festen Bestandteile herausgefiltert und die komplette Flüssigkeit wird abgekühlt.

Dann wird Hefe und Luft hinzugefügt. Die Hefe sorgt dafür, dass der Zucker aus dem Malz zu Alkohol und Kohlensäure vergoren wird. Dieser Prozess dauert etwa 2-7 Tage ist und hängt von Brauerei und Biersorte ab.

 

Danach erfolgt die Reifung, das heißt, dass das Bier nach der Gärung etwa vier-sechs Woche gelagert wird. Dadurch setzen sich einerseits die Trübstoffe des Bieres ab und das Bier reift geschmacklich. Dazu muss das Bier aber kühl gelagert werden.

 

Nun ist das Bier fast fertig. Es wird ein letztes Mal gefiltert, damit die Trübstoffe aus dem Bier kommen und das Bier wird einmal kurz auf 70 Grad erhitzt, um es haltbarer zu machen (siehe Bild unten). Dann erfolgt die Abfüllung in Flaschen.


In diesen Rohren wurde das Bier kurz erhitzt und wieder abgekühlt zur Pasteurisierung

Upload: 18.06.21