Die Wäscherei

Die Wäscherei


Wir befinden uns auf einem großen Gelände einer Firma, auf den ersten Blick lässt sich nicht erkennen, was hier mal gemacht wurde. Um uns herum stehen mehrere große Hallen, die miteinander verbunden sind. Wir laufen auf das erste Tor zu und gelangen in die erste Halle hinein. Hier stehen locker ein Dutzend Metallwagen, die bis oben hin mit Kleidung bepackt ist. Ich werfe einen genaueren Blick darauf und erkenne, dass es sich um Handwerkskleidung handelt. Jedes Teil ist einzeln eingeschweißt und sieht aus, als wäre es noch nie getragen worden. Es sind Unmengen von Kleidung - Arbeitshosen, Jacken und Poloshirts. Dazwischen stehen Metallwagen mit Handtüchern, alle sind „frisch“ gewaschen und ordentlich gefaltet. Ein Blick auf ein Schild an einem der Handtücher verrät, dass es sich um die Handtücher eines Hotels handelt.

Etwas weiter dahinter steht eine Reihe von Tischen mit Nähmaschinen, wo NäherInnen saßen und Löcher in den Kleidungsstücken, die zur Reinigung abgegeben wurden, gestopft haben. Ein Blick auf einen Wandkalender verrät, dass seit etwa 5 Jahren niemand mehr in der Wäscherei war. Bis heute scheinen etliche Krankenhäuser, Pflegeheime und Hotels auf ihre Bettwäsche und Handtücher zu warten, die entweder frisch gewaschen und gefaltet in den Metallwagen liegen oder ungewaschen vergeblich in großen Wäschesacken auf die Reinigung warten. Laut dem Internet ist die Firma damals pleite gegangen und wurde daraufhin geschlossen. Auf dem Dachboden und in dem alten Büro befinden sich hunderte von dicken Aktenordnern mit alten Firmenunterlagen. Der Älteste, den ich gefunden habe, ist gefüllt mit Unterlagen aus dem Jahr 1989.

Die Wäsche wurde, nach dem sie auf Löcher und sonstiges geprüft wurde, in die großen blauen Säcke gefüllt, die über ein Schienensystem an der Decke durch die Halle bewegt wurden.

Eine Etage höher sieht man riesige Industriewaschmaschinen, mehrere Schienensysteme führen dorthin, allerdings keine Treppe oder Leiter. Daher konnten wir uns die Geräte nicht genauer angucken, da wir auch nach halbstündiger Suche keine Idee hatten, wie wir dorthin gelangen.

 

Hinter dem Büro der alten Wäscherei führt eine Treppe in eine kleine überschaubare Wohnung. Sie besteht nur aus einer kleinen Küche, Badezimmer, Wohn- und Schlafzimmer. Die Einrichtung lässt darauf schließen, dass hier ein alleinstehender Mann gewohnt hat. Er schien Jäger gewesen zu sein und hatte wohl aber auch merkwürdige sexuelle Vorlieben, wie Bücher und Bilder zeigen. Da die Person viele Familienbilder an den Wänden hängen hatte, habe ich kaum Bilder gemacht, um die Identität der Person(en) zu schützen.

 

Insgesamt war die Location ziemlich spannend zu erkunden, aber vieles ließ sich kaum bis gar nicht fotografisch festhalten. Wieso die Unternehmen nie ihre Wäsche zurückverlangt oder zurückerhalten habe, ist mir immer noch ein Rätsel.

Upload: 03.11.21