Die Armaturenfabrik

Die Armaturenfabrik

arma9
arma3
arma1
arma2
arma8
franzfelixsee11
arma4
arma5
arma6
arma7
arma10


Die Armaturenfabrik wurde 1913 in Betrieb genommen und in den darauffolgenden Jahren durch weitere Werkshallen erweitert. Bis zu 30 Arbeiter fertigten vor und nach den Weltkriegen Spezialarmaturen für die Schwerindustrie. Im Krieg wurden dort sogar Metallhülsen für Granaten produziert.
Ende der 1970er kam dann die Stahlkrise und die Konkurrenz wurde zu groß, weshalb die Firma Insolvenz anmelden musste. Das etwa 2 Hektar große Gelände sollte zu einem symbolischen Preis von einem Euro versteigert werden, allerdings schlug die erste Auktion fehl, da Untersuchungen ergeben haben, dass die Fabrikhallen und das Erdreich mit verschiedenen Giftstoffen hochkontaminiert seien. Bis etwa vier Meter Tiefe ist das Gift in den Boden gelangt. Außerdem steht das Gebäude seit 2009 unter Denkmalschutz, weshalb sich niemand wagt in die alten Hallen zu investieren.

Das ist der Grund dafür, dass das riesige Gelände mittlerweile sehr heruntergekommen aussehen. Das mächtige Tor vor dem Gelände rostet vor sich hin und ist kurz davor aus den rostigen Scharnieren zu brechen - die Natur erobert sich nach und nach das Gelände zurück. Auf das Werksgelände haben sich viele Menschen in den letzten Jahren verirrt, Sprayer haben sich hier ausgetobt, Kabeldiebe haben vieles geplündert und Teenager haben hier Partys veranstaltet. Auch als ich zu Besuch war, traf ich dort zwei jugendliche Kiffer an.


Direkt gegenüber von den riesigen Hallen steht die Direktionsvilla, dort haben mindestens drei Generationen der Familie gelebt, die das Unternehmen damals gegründet hatten. Von der einstmaligen Pracht der Villa ist aber leider kaum mehr etwas zu erahnen, das Haus ist nahezu komplett leergeräumt und auch hier haben sich Vandalen ausgetobt.