Das Gasometer

Das Gasometer



Dieses Gasometer war Teil eines großen Elektrizitätswerks, das inzwischen nahezu komplett abgerissen wurde. Bei diesem Gasspeicher handelt es sich um einen Trockengasbehälter, da zur Abdichtung kein Wasser benötigt wurde. Diese Konstruktion ist ein Scheibengasbehälter, bei der das zu speichernde Gas unten in den Gastank geströmt ist. Die sogenannte Scheibe ist links unten auf dem Bild zu sehen. Noch heute sieht man dort unzählige Gewichte drauf liegen, wodurch damals der Gasdruck eingestellt wurde. Das Gas befand sich unter dieser Scheibe. Je mehr Gas in dem Gasotank gespeichert wurde, desto weiter wurde diese massive Scheibe im Gasometer nach oben gedrückt. Außen am Gasometer konnte man dadurch dann auch den Fühlstand des Gasometers ablesen. Diese Zeiger waren extra so groß ausgeführt, dass man den Füllstand auch aus weiter Entfernung sehen konnte, quasi über das ganze Areal des Elektrizitätswerks.

An den Innenwänden des Gastanks gibt es schmale Stege, mit denen man innen komplett um den Gastank herum gehen konnte. Diese waren wichtig für Mitarbeiter, um Kontrolltätigkeiten oder Wartungen in dem Gasbehälter durchführen zu können.


Oben auf dem Bild sieht man die sogenannte Laterne, Sie dient zur Belüftung, außerdem befindet sich dort ein Fahrkorb, wodurch man von dem Dach aus auf die Scheibe gelangen konnte, um Wartungs- und Kontrollarbeiten durchzuführen. Außerdem gibt es oben in der Wand, auch Mantelwand genannt, Öffnungen, durch die Gas abgelassen werden konnte. Wenn der Gastank überfüllt war, fuhr die Scheibe über diese Öffnungen hinaus und überschüssiges Gas konnte entweichen und gelangte in Ausblasrohre. Durch diese Rohre wurde das Gas dann abtransportiert.


So ein Scheibenhasbehälter kann 80.000 bis 600.000 m³ Gas speichern, wie viel speziell dieses Gasometer speichern konnte, kann ich leider nicht sagen. Leider kann ich auch nicht sagen, wie hoch dieses Gasometer ist - innen ungesichert auf den schmalen Stegen zu laufen, hat sich auf jeden Fall gefährlich angefühlt und mir kam es wirklich hoch vor.


Um auf diese Stege zu gelangen musste man eine Leiter hinaufklettern, die an der Mantelwand hinaufführte. Diese Leiter war nicht nur ziemlich hoch, sondern hatte auch keine Sicherung drumherum. Ich weiß leider nicht, wie man das nennt, aber meistens haben hohe Leitern ja eine Art runden Korb, damit man etwas gesichert ist. Diese Sicherung gab es nicht, da die Scheibe sonst nicht ungehindert hoch- und runtergleiten konnte. Eigentlich habe ich keine Höhenangst, aber auf der Leiter und auf den Stegen wurde mir schon etwas schwindelig - die Vorstellung da runterzufallen und auf die Scheibe samt der Gewichte zu fallen, fand ich nicht so schön.

Trotzdem konnte ich mir den "Ausblick" von dort natürlich nicht entgehen lassen.

Upload: 05.04.23